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Heiress Apparent
Szenen-Informationen
Charaktere Sarah Waterhouse » Evelyn Stone » Alexander von Rhodenwald
Datum 06.10.2018
Ort Interstate
#1
Bei seinen nächsten Worten brauchte Sarah einen kurzen Moment, um zu verstehen worauf er hinaus wollte. Doch bei einem Wort, daß nicht in seinem texanischen Dialekt unterging verstand sie es.
Heiraten? … Kinder?
Sie hielt in allem kurz inne und schaute zu Evelyn. Die weiteren Worte von Alex blieben im Dunst der sich um ihren Kopf anzusammeln schien stecken, denn es war alles eher dumpf um sie her. Sie hatte in keiner Weise über sowas nachgedacht und schon gar nicht mit Evelyn.
Oder doch?
Der Gedanke kam aus der dunklen Ecke in ihrem Verstand, wohin sie in letzter Zeit so vieles verbannt hatte. Doch jetzt konnte sie ihn nicht wieder zurückstopfen, -schieben oder sonstwie beseitigen. Ihre Gedanken rasten durch ihren Kopf und sie merkte, daß die Antwort wohl doch ja war.
Ja, sie hatte darüber nachgedacht. Aber es immer wieder versteckt und von sich geschoben. Sie wusste nicht, ob das was sie fühlte dem entsprach, oder ob sie einfach sich selbst verwirrte. Aber wenn selbst jemand wie Alex es direkt ansprach, musste es doch wirklich so sein.
Oder etwa nicht?
Sie schaute von Alex zu Evelyn und sie wusste nicht was sie sagen sollte. Der Druck schnürte ihr die Kehle zu, wobei sie zugleich am liebsten in Evelyns Arme geflüchtet wäre.
Das ist es doch … das muss es sein.
Sarah hatte nie irgendwelche Erfahrungen mit sowas gemacht, wie sollte sie auch. Alle anderen ihren Alters waren nicht mal nett genug zu ihr gewesen um einfache Freundschaften zu schließen.
Außer Eve!
Sie merkte kaum, daß sie ihre Freundin mit dem Kurznamen belegte, den sie auch insgeheim hatte mögen - und vielleicht lieben? - lernen. Doch das war ja auch nebensächlich hier.
Sie ist immer für mich da und war nicht nur nett sondern mehr als nur das zu mir.
Sarah biss sich auf die Unterlippe und wollte am liebsten ihre Gedanken rausbrabbeln, doch zugleich hielt sie immer noch der Druck um ihren Hals davon ab.
Die Schwedin war sich nicht sicher wie sie momentan damit umgehen sollte, doch sie kannte in ihrem Innersten die Antwort.
JA!
Doch konnte sie das Eve sagen? Wäre ihre Freundin, ihre wundervolle und einmalige Eve, darauf vorbereitet? Sie hatten so viel Zeit zusammen verbracht und es war schwer vorstellbar ohne sie zu sein. War das für Eve auch so?
Ihr Blick wanderte zum Mittelpunkt des momentanen Chaos’ und Sturmes in ihrem Inneren. Sie schob achtlos die Sachen auf ihrem Schoß beiseite - zum Glück ohne dabei direkt alles auf dem Fahrzeugboden zu verteilen, aber mehr bekam sie auch gar nicht mehr mit - und sie zog Eve in eine spontane, aber deutlich innigere und festere Umarmung als zuvor. Sie drückte sich haltsuchend an Eve und versteckte das Gesicht an ihrer Schulter, wobei sie merkte, daß Tränen ihre Wangen bereits benetzten.
Sie wollte am liebsten mit Eve alleine sein, sie konnte einfach keinen Ton herausbringen, dabei schien es ihr als wäre es der wichtigste Moment um etwas herauszubringen. Auch wenn es nur ein einfach ‘Ja’ wäre.
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#2
Für Evelyn war die Frage nicht nur unerwartet, sondern auch irgendwie abwegig, weil sie sich über so etwas absolut keine Gedanken gemacht hatte.
Mit den jhren war sie älter geworden, fühlte sich allerdings größtenteils immernoch wie zuvor und erst recht nicht so etwas wie 'erwachsen'. Gut, sie wusste auch nicht, wie man sich erwachsen fühlte, aber bestimmt merkte man das doch, oder? Einen Unterschied dass man plötzlich arbeiten wollte, oder in der sorgenden Position sein wollte, atatt in der umsorgten? Jedenfalls stellte sie sich das so vor.
Und heiraten war dich etwas, was eben ganz typisch für erwachsene war, genau so wie Kinder haben, denn dass konnte Evelyn sich absolut nicht vorstellen. Sie konnte ja nicht mal für sich selbst sorgen, also wie dann für jemand anderes?
Allerdungs redete Alex ja ohnehin sehr viel komisches Zeug, ws sie nicht verstand und vielleicht war das wieder einer dieser Momente, weshalb sie auch nicht verstand, wie er jetzt auf das Thema kam, oder ob eine wirkliche Antwort wollte. Demnach blieb sie auch erstmal still und spürte schon, wie Sarah sich eng an sie kuschelte. Dies wiederum kam ihr immer recht und si schmiegte sie sich ebenfalls an die andere, bemerkte jedoch, dass diese zu wienen schien, was sie sehr verunsicherte.
Hatte sie igrendwas falsch gemacht? oder war das wegen der Frage, die sie nicht so recht verstanden hatte?
Jedenfalls hielt sie ihre Freundin einfach fest, ohne zu wissen, was sie jetzt sgen sollte.
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#3
Oh Fuck...Alex hatte sich mal wieder ins Fettnäpfchen gesetzt. Die betretene Stille wirkte für sich und von Rhodenwald musterte die Straße deutlich eindringlicher als eigentlich nötig. Die stille zog sich immer ungemütlicher hin, bis er schließlich in den Innenspiegel des Wagens blickte und feststellte das die beiden Frauen sich stillschweigend umklammerten als könnten sie sich dadurch irgendwie von seiner Frage verstecken. Jedenfalls kam ihm das so vor. von Rhodenwald fuhr sich kurz mit der Handfläche über den kurzrasierten Schädel, und stieß einen Seufzer aus. "Joa äh....Wollt ihr nicht aussteigen? Wir sind da." merkte er an und kam sich ungefähr so vor wie ein kleiner Junge der versucht hatte Kuchenteig auf Mutters Perserteppich auszurollen und auf frischer Tat erwischt worden war. Von Rhodenwald schaltete nun auch endgültig den Motor aus und schnallte sich ab. Anders als die meisten Racer hatte Alex keinen fanatischen Hass auf Sicherheitsgurte entwickelt, auch wenn er sich gern extra Gurtpolster gönnte um die Kunststoffgeflechte bequemer zu machen und ihnen eine individuelleres Aussehen zu geben. Alex vergewisserte sich ,dass er nicht überfahren wurde, stieg aus und umrundete das Auto. Während er seinen Blick auf das große, gepflegt wirkende Vorstadthaus fallen ließ das Evelyn geerbt hatte wartete er darauf das die beiden Mädels ihr Zeug auf die Reihe kriegten und ausstiegen um sich das Haus anzusehen. Dazu waren sie ja schließlich hier, oder? Verdammt er hatte heute so richtig Boch auf Fressen gehabt, Alex blickte auf sein Handy und scrollte durch eine Einschlägige Rezeptseite. Er hatte so richtig Bock auf Braten. Vielleicht konnte er ja ein paar seiner Jungs auftreiben und den Brisket zubereiten der schon seit ein paar Monaten in der Tiefkühltruhe schlummerte. Er linst zurück. "Herr des verfickten Himmels..." grummelte er. Warum drehten die kurzen wieder so ab - er hatte doch nur ganz normale Fragen gestellt. Und wenn die beiden keinen Bock darauf hatten zu Heiraten oder zusammenzuziehen konnten sie ihm das sagen, oder bekannt geben das ihn diese Dinge einen feuchten Kehricht angingen. Alex wäre der letzte der wegen so einem piss eingeschnappt wäre. Ging ihn ja nichts an was die beiden trieben oder nicht trieben! Und wenn man es genau nahm interessierte es von Rhodenwald auch absolut nicht.
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#4
Eve sagte auch nichts, dafür legte sie ihre Arme um Sarah und gab ihr genau die Geborgenheit und Wärme, nach der sie sich gerade verzehrte. Sie hatte endgültig ihren Kampf - der nie wirklich ein richtiger Kampf gewesen war, geschweige denn Aussicht auf einen Sieg ihrerseits gehabt hatte - gegen die Tränen verloren. Sie schlang ihre Arme fester um Eve und fühlte sich zugleich, als würde sie in der gegenseitigen Umarmung zerfließen. Die Stille blieb für einige Zeit bestehen, bis das Auto merklich sich verlangsamte und schließlich ganz stoppte. Ihr Herz schlug unwillkürlich schneller und irgendwo in ihrem Unterbewusstsein wusste die Florakinetikerin, dass sie angekommen sein mussten und diese Fahrt ein Ende hatte. Sie wusste jedoch nicht, ob sie das wollte.
Der Hüne hinter dem Steuer ließ ihr jedoch nicht viel Gelegenheit das Ganze zu bedenken, denn mit einem klaren Zögern in der Stimme wies er die beiden jungen Frauen auf die Ankunft am Ziel hin.
Können wir einfach hier bleiben? Ist nicht aussteigen eine Möglichkeit?
In Gedanken stellte sie sich die Fragen, wobei sie ganz genau wusste, dass das Aussteigen sicherlich nicht optional war. Denn der Texaner hatte Eve ja auch eher dazu gezwungen diese Fahrt zu machen.
Indes hörte es sich so an, als wäre der Mann mittlerweile ausgestiegen. Sarah hob ihren Kopf aus der bequemen Finsternis von Eves Schulter und schaute vom Gesicht ihrer Freundin unsicher und zögerlich - als könnte sie in jedem Moment ein verborgenes Monster anspringen - aus dem Auto. Es war eine der ihr mittlerweile bekannten Vorstadtgegenden der USA und direkt vor ihr war auch ein recht gepflegt wirkendes Haus, dass sich - zumindest für ihre Augen - in die Umgebung gut eingliederte.
Das ist also Eves Haus? … es wirkt .. hübsch.
Sie schaute zurück zu Eve, nahm all ihre Kraft zusammen und streichelte ihr sanft - obgleich ihre Hände noch etwas zittrig vom Weinen waren - über die Haare und die Wange. DIe Schwedin zwang ein tapferes, aber sicherlich nur halbgelungenes, Lächeln auf ihre Lippen und brachte schließlich über diese: “Ich .. glaub’ wir müssen jetzt aussteigen.”
Sarah suchte den Blick von Eve und wartete geduldig auf ihre Antwort, wobei das Gefühlschaos in ihrem Inneren wenigstens für den Moment sich beruhigt hatte, wenn auch eher wie ein riesiges Meeresmonster das unter einer ruhigen See hektisch umherschwamm und nur auf den geeigneten Augenblick wartete, um in einem titanischen und plötzlichen Schlag wieder aufzutauchen und seine Opfer erneut anzugreifen.
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#5
Für den Rest der Zeit hielten die beiden einander also in den Armen, was - abgesehen von dem umstand, dass Sarah wohl über etwas traurig war, das Evelyn nicht verstand - eigentlich schön war, sodass es sie nicht störte, dass sie eine weitere Strecke zurücklegen mussten, um zu der besagten Adresse zu gelangen.
Im Endeffekt hatte sie es ohnehin nicht eilig an das Ziel zu gelangen und hätte am liebsten einfach alles an Mobilar und ähnlichem verkauften lassen, ohne sich jemals hierher zu begeben, aber Alex hate sie nunmal dazu gebracht sich wenigstens einmal hierher zu begeben.

Letztendlich kamen sie aber doch an und der große Fahrer wies sie auch nochmal darauf hin, während er sich bereits aus dem Wagen began.
Sarah brauchte aber wohl noch einen Moment, ehe sie sie ebenfalls darauf hinwies, dass sie aussteigen mussten, woraufhin Evelyn sie ein wenig nervös anlächelte und nickte.
Allerdings stieg sie nicht auf ihrer eigenen Seite aus, sondern folgte der Florakinetikerin einfach über ihre, sodass sie beide das Auto durch die selbe Tür verließen.
Schnell schnappte sie sich wieder Sarahs Hand und besah sich dann das Haus von außen.
Sogleich fühlte sie sich wieder ganz klein und schwer. Allein der Gedanke dort hionein zu gehen, bereitete ihr unbehagen und sie erwischte sich dabei, wie sie überlegte, was füre eine Ausrede sie sich einfallen lassen könnte, um hier druaßen zu bleiben. Doch sie würde wohl über kurz oder lang nicht darum herum kommen den Weg ins Innere zu wagen und sie war diesmal ja auch in Begleitung der beiden andern, insofern... musste es einfach machbar sein.

Mit einem schweren Seufzen riss sie sich daher zusammen und machte sich langsam auf den Weg zur Tür, vor welcher sie stehen blieb und mit der einen freien Hand in ihrer Tasche herum wühlte, bis sie den Schlüssel herausgekramt hatte, diesen ins Schloss steckte und vorsichtig in diesem herum drehte. Zuerst wollte es nicht so recht funktionieren, aber ise kannte die Eigenarten der Tür ja, weshalb sie wiederwillig auch die andere Hand hinzunehmen und an dem Knauf ziehen musste, um die Drehung zu vollenden. Somit stand ide Tür nun einen Spalt weit offen und Eve drückte dagegen, um sie ganz aufzustoßen, sodass der Blick in den ihr nur allzu bekannten Flur frei wurde.
Nur zögerlich überschritt sie die Schwelle ins Innere, nachdem sie sich erneut Sarahs Hand geschnappt hatte und ging langsam durch den Eingangsbereich.
Alles war so wie früher, bis hin zum Geruch... auch wenn dieser nun noch ein wenig abgestandener wirkte, da das Haus aus offensichtlichen Gründen nicht gelüftet worden war und so kehrten natürlich auch viele Erinnerungen zurück, aufgrund derer die junge Frau sich anspannte und fast erwartete, dass ihre schlecht gelaunte Tante jeden Moment aus einem der Zimmer hinaus trat und mit ihr schimpfte, auch wenn sie ja wusste, dass dies nicht geschehen würde.
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#6
Alexander schlenderte ein wenig umher und versuchte nicht allzu offensichtlich auf sein Auto - und damit die kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehende Schwedin - zu starren und so Druck aufzubauen. Die Mädels waren schließlich emotional so abgehärtet wie frisch geborene Hundewelpen und er hatte mit knurrendem Magen wirklich nicht den Nerv sich mit irgendwelchen Rom-Com-Dramas rumzuschlagen. Verdammt, Jenny würde ihm Geld zahlen wenn er dieses Slash-K-Drama aufzeichnete und ihr zum Fangirlen zur Verfügung stellte! Verzweifelt durchsuchte er die Taschen seiner Cargohose nach etwas essbaren und wurde, da er kein Messi war, nicht fündig. Schließlich hörte er das Öffnen der Wagentüre und konnte aus dem Augenwinkel sehen wie die beiden ausstiegen. Evelyn folgte dabei in der Manier eine Dreijährigen, von Rhodenwald rollte die Augen. Wann würde ihr Sarah endlich sagen dass dieses I BABY - I CUTE getue  keinesweg rizz verbreitete und einem nach einer Weile echt auf den Senkel ging. Ne- fühlte er grade so gar nicht diesen Vibe... Er entschloss sich Sahras verheultes Gesicht nicht zu kommentieren und folgte Evelyn zum Eingang. Die Junge Frau hatte immerhin ihren Schlüssel dabei. "Hmpf...Amateure." kommentierte von Rhodenwand die klemmende Eingangstür. Wenn er sich nicht sehr irrte hatten die Handwerker irgendeine Tür verbaut die nicht zum Holz des Türstocks passte und darum anders quoll und trocknete. Während Eve sich bereits, zögernd ins innere des leicht muffig riechenden Hauses bewegte studierte Alex die Türe genauer. Er kam nicht umhin zu bemerkten, dass das Schloss längst überholt war. Sogar ER würde das mit einem Satz Lockpicks aufkriegen und seine Bratpfannenhände machten ihn nun wirklich nicht zum exzellenten Uhrmacher.... "Na die Tür muss aber auch mal neugemacht werden." stellte er fest während er versuchte sich unauffällig am Hintern zu kratzen. Generell wirkte die Einrichtung ziemlich spießig und altmodisch, erinnerte ihn fast etwas an seine Eltern, auch wenn z.B. die im Flur stehende Uhr erst ein paar Jahre alt war. von Rhodenwald klopfte auf die Wände - kein Billiger Rehgips und richtiger Holzboden. Da konnte man echt ein Schmuckstück draus machen! "Gute Substanz der Kasten - da kann man´s sich wirklich gemütlich drin machen!" stellte er fest und grinste Evelyn an. Die Räume waren recht weitläufig geschnitten. "Soll ich irgendwo nicht rein, willst du erstmal allein sein oder so - Eve?" fragte er die Erbin.
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#7
Eve antwortete ihr mit einem Nicken, das mit einem Lächeln gepaart war, das Sarah direkt mehr Mut machte. So rutschte sie auf ihrer Seite aus dem Auto, wobei ihr Eve direkt folgte. Kaum war sie aus dem Auto heraus und hatte sich aufgerichtet spürte sie die Hand der anderen Frau sich um ihre legen.
Die Florakinetikerin schaute mit einem unwillkürlichen aber glücklichen Lächeln auf ihre Hände herunter.
Ein tiefer Seufzer kam von ihrer Freundin und die Schwedin schaute besorgt zu ihr, doch bevor sie auch nur daran denken konnte etwas zu sagen, ging Eve auf das Haus zu. Sarah folgte ihr zwangsläufig und versuchte dabei zugleich nicht über irgendwas zu stolpern, das Haus zu betrachten und natürlich ihre Freundin zu beobachten.
Das ganze ging zumindest im Hinblick auf das Stolpern und Eve recht gut, vom Haus hatte sie aber nicht wirklich mehr mitbekommen, als bereits vorhin aus dem Wagen heraus.
Darum war sie auch etwas überrascht vom plötzlichen Stillstand, als sie die Haustür erreicht hatten. Eve begann in ihren Taschen zu suchen, was es Sarah ermöglichte sich etwas näher an sie zu stellen und ihre zweite Hand auch um Eves Hand zu legen.
Nachdem Eve jedoch ihren Schlüssel gefunden und in das Türschloss eingeführt hatte, war es mit diesem Ankerpunkt für Sarah schon vorbei, da die junge Frau auch ihre zweite Hand scheinbar brauchte, um die widerspenstige Tür zu öffnen. Mit vermutlich einem ähnlich hohen inneren Widerstand wie die Tür vor ihr, ließ sie Eve gewähren und gab ihre Hand frei.
Die Amerikanerin stieß die Haustür auf und das Innere des Hauses öffnete sich vor ihnen. Sarah starrte in das Innere des Hauses, als würde es gleich zu einem Monster werden, dass sie beide verschlingen würde, doch es tat nichts dergleichen, sondern war nur ein gewöhnliches Haus mit einem gewöhnlichen Flur.
Im Hintergrund machte Alex einen abfällig klingenden Kommentar, den Sarah aber nicht wirklich einordnen konnte.
Waren wir gemeint? Oder wer denn sonst? Eve hat doch die Tür super aufbekommen…
Sie konnte sich jedoch nicht allzu sehr mit dieser Problematik beschäftigen, da Eve sich ihre Hand erneut griff und vor ihr in das Hausinnere vordrang. Sarah folgte ihr und schaute sich neugierig um, wobei es nicht wirklich viel zu entdecken gab. Es war nun mal ein normales Haus, welches seinen eigenen Geruch aufwies, was aber nicht wirklich besonders war.
Die Schwedin behielt also lieber ihren Blick auf Evelyn, welche scheinbar deutlich mehr sah, als nur ein einfaches Haus.
Erinnerungen? Ich würde zu gerne wissen, was sie gerade alles denkt … aber sie wird mir schon alles sagen, was zu sagen ist … zu dem Zeitpunkt, wenn sie es kann.
Hinter ihnen betrat nun auch der amerikanische Hüne den Flur und machte einige kurze Kommentare, wobei am Ende auch eine Frage kam, die Sarah zumindest überraschte.
Das ist … nett von ihm. Irgendwie hatte ich das nicht erwartet …
Sie schaute also auch zu Eve, um zu sehen wie diese auf die Frage reagierte.
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#8
Nachdem die Tür überwunden war, waren sie also ins Innere des Hauses gelangt, welches - abgesehen davon dass es nun schon eine weile nicht mehr gelüftet worden war - noch genau so aussah und roch wie sie es in Erinnerung hatte.
Im Gegensatz zu ihrer insgeheimen Befürchtung tauchte auch nicht irgendwo ihre Tante auf und schimpfte sie aus, sondern alles blieb ruhig, was sich auch irgendwie merkwürdig anfühlte.
Zum Glück hatte sie ja Sarah dicht bei sich und konnte ihre hand halten, was ihr den Aufenthalt duetlich angenehmer machte und sie beruhigte.

Nun meldete sich auch Alex wieder zu Wort und ließ zunächst ein paar Kommentare zur Beschaffenheit des Hauses, ehe er sie fragte, ob sie allein sein wollte, oder er irgendwo nicht reingehen sollte.
"Ähm... nein, danke. Ich möchte nicht allein sein." antwortete sie ihm höflich, nachdem sie sich zu ihm umgedreht hatte.
Mundwinkel leicht heben, Schultern auch minimal, einmal blinzeln.
Allein sein war wirklich das letzte was sie jetzt wollte... eigentlich das letzte was sie überhaupt wollte.
"Und... also... du kannst reingehen wo du möchtest... Ich habe ja schon ein paar jahre nicht mehr hier gewohnt und... ich glaube nicht, dass sie irgendwas von mir behalten hat."
Alles was sie nicht mitgenommen hatte, war höchstwahrscheinlich gleich verkauft worden, oder auf dem Müll gelandet, schließlich hatte ihre Tante sie ja überhaupt nicht ausstehen können und sie nur als lästige Blage gesehen, die sie am Hals hatte.

Während sie sich langsam mit Sarah durch das Haus bewegte, kam sie auch an die Stelle an welcher der Flur eine Biegung machte und hier verkrampfte sich ihr Körper, inklusive ihrer Hand, als ihr Blick an der Tür der Abstellkammer hängen blieb.
Wie angewurzelt blieb Evelyn stehen und atmete hörbar laut und viel zu schnell, während sie damit rang die Kontrolle zu behalten.
Angst durhströmte sie gemeinsam mit all den furchtbaren Erinnerungen an diesen Raum, in welchem sie so lange immer wieder eingesperrt werden worden war und in der Dunkelheit einen Teil ihres Verstandes verloren hatte, den sie vermutlich nie wiederfinden würde.
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#9
Von Rhodenwald bemerkte, das Evelyn ziemlich angespannt wirkte. Vermutlich erinnerte sie sich gerade an ihre Tante und fühlte sich nicht sonderlich gut. Die kurze hatte das vermutlich nicht so mit der Introspektive, was dazu führte das die Kindheit hart kickte. "Okaaayyy." stellte von Rhodenwald fest, irgendwie klang das nicht so überzeugend. Ihre Tante hatte also offensichtlich kein sonderlich enges Verhältnis zu Eve gehabt, warum sonst sollte sie sämtliche Gegenstände ihres Ziehkindes wegwerfen nachdem sie ausgezogen jahr. "Hmh... Also war deine Tante nich so Mommy des Jahres?" erkundigte er sich betont beiläufig. Von Rhodenwald fühlte sich bei dem Thema nicht sonderlich wohl, da er sich ein wenig an seine Kindheit erinnert fühlte. "Naja, geht mich ja nix an." stellte er fest während er ins Wohnzimmer einbog. Dort bot sich ihm ein trauriger Anblick. Die zahlreichen Zierpflanzen, welche sich in bunt emaillierten Übertöpfen auf der Wand befanden sich in verschiedenen Stadien des  ablebens. Offensichtlich hatte sie niemand gegossen seit Eves Tante verstorben war.  Generell fühlte sich die Einrichtung  irgendwie seltsam an, alles wirkte so "perfekt" wie aus einem Katalog der späten 80er Jahre. Selbst einem Fan der 80er wäre das ein bisschen too much gewesen und von Rhodenwald fragte sich was für ein komischer Mensch Eves Tante gewesen sein musste um ihre Einrichtungsmagazine - wer immer sowas heute noch brauchte - nach Datum und Herausgeber zu  sortieren. Die hatte doch Tatsächlich einen Zeitungsständer gekauft. Erst im auf den Zweiten Blick fiel dem groß gewachsenen Mann auf, dass dieses Haus mehr nach einer Art "Sammlung" von zeitgenössischen Objekten aussah als nach einem wirklich bewohnten Haus. Keinerlei Familienfotos,  keine kindlichen Kunstwerke von Evelyn oder eigene Projekte wie z.B. handgemahlte Bilder oder offensichtlich selbstgebaut Möbel oder Urlaubsmittbringsel standen herum. Er stieß seufzend die leicht staubige Luft aus. "Fuck....Das  hat echt ungesunde Vibes..." brummelte er vor sich hin. Er war schon Ewigkeiten nicht mehr in einem Haus gewesen das sich so kalt anfühlte. Das letzte Mal war bei einem Vorstellungsgespräch gewesen.  Ein reicher chinesischer Geschäftsmann - ziemlich arrogantes Arschloch - hatte ihn angeheuert um seine Yacht von Monaco nach Macao  zu überführen. Ihm schauderte heute noch von den berechnenden und unglaublich durchdringen Augen dieses Typen, zumindest wenn er sich die Erinnerungen bewusst zurück in den Kopf rief. Wenn Eve´s Tante auch nur ansatzweise so drauf gewesen war wie dieser Kerl würde das Eve´s manchmal recht seltsames Verhalten erklären. Nun - er hatte damals unbedingt einen brandneuen Nissan Silvia haben wollen und auf den Spinner geschissen. Glücklicherwise war das Internet damals noch eine Bubble Erscheinung weswegen der Typ keine Webcams auf seiner Luxusyacht hatte und von Rhodenwald unbehelligt mit seinem italienischen Kollegen losschippern konnte. Jeden Tag Fisch fressen bis zum Exitus und im Yachteigenen Fitnesstudio pumpen bis der Arzt kam - war schon geil gewesen. In jedem Fall hatten sie hier viel Krempel rauszuwerfen, denn er konnte sich nur schwer vorstellen, dass Eve und Sarah plötzlich zu 80´s Babes mit wehenden Dauerwellen mutieren würden. Aber Eve wollte den Kasten ja scheinbar zu Kohle machen, was dazu führte das man erst recht entrümpeln musste. Naja, konnte man zunächst mal nen Hausflohmarkt abhalten und dann würde er schon ein paar seiner Jungs für der Rest auftreiben und das mal ein, zwei Tagen wegballern. Scheiß auf Dean und die Werkstatt, die mussten mal kurz ohne ihn Auskommen.
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#10
Eve reagierte freundlich und erklärte sogar noch, warum es in Ordnung war, dass von Rhodenwald auch überall rein durfte. Sarah schaute zu ihrer Freundin und Verwunderung machte sich in ihr breit. In diesem Moment begann sie sich wirklich Gedanken über das Verhältnis von Eve mit ihrer Tante zu machen. Sie dachte an ihre Eltern dabei und begann unweigerlich die Situationen zu vergleichen. Sie wusste natürlich nicht, wie es bei ihren Eltern jetzt aussah, aber irgendwie war sie bis jetzt davon ausgegangen, dass ihre Sachen - ihr Zimmer - halt so waren wie sie diese zurückgelassen hatte. Scheinbar war das aber nicht so selbstverständlich. Würden ihre Eltern sie eventuell genauso irgendwann vergessen und ihre Sachen einfach wegwerfen? Wäre sie das Kind, das einfach irgendwann weg gewesen war? So zumindest fühlte sich die Situation hier an. Ihr Hals schien sich zu zuschnüren, aber sie kämpfte sich hindurch, denn sie war hier, um Eve zu helfen. Sie durfte jetzt einfach nicht selbst schwach werden - so wie im Auto.
Stattdessen drückte sie sanft Eves Hand und lächelte sie ermutigend an - zumindest versuchte sie es.
Die nächsten Worte des großen Amerikaners ließen Sarah ein wenig zusammenzucken. Das war wirklich nicht nett. Für sie klang es befremdlich, dass er sowas einfach so direkt sagte und sie war sich ziemlich sicher, dass es auch hier in den Staaten nicht gerade nett war.

Sie gingen langsam weiter durch das Haus und Sarah hatte immer mehr eher den Blick auf Eve gerichtet, als auf die unbekannte Umgebung. Plötzlich verstärkte sich der Griff der Amerikanerin deutlich um ihre Hand und blieb genauso abrupt stehen. Sarah stoppte sich mitten im nächsten Schritt und schaute zu ihrer Freundin, die wie ein Kaninchen vor der Schlange etwas anstarrte. Sarah folgte dem Blick und sah eine unscheinbare Tür.
Die Schwedin trat noch enger an Eve heran, wodurch sie jetzt das heftige und flache Atmen der anderen hören und sehen konnte. Zusätzlich war da etwas in Eves Blick was der Florakinetikerin das Gefühl gab, als würde ihr Herz oder etwas anderes wichtiges in ihrer Brust zerbrechen.
Einem Impuls folgend legte sie ihre Arme um die andere Frau und schob sich in ihr Blickfeld.
“Eve?”, fragte sie sanft - wobei sie jedoch es nicht schaffte, den besorgten Unterton aus ihrer Stimme zu verbannen.
“Was ist los?”, wagte sie hinzuzufügen.
Vorsichtig hob sie eine Hand und strich ihrem Gegenüber so zärtlich, wie sie konnte, über die Wange und dann durch die Haare.
Was ist mit dieser Tür?
Die Frage schwirrte in ihrem Kopf umher und sie hatte zugleich Angst - wirkliche und echte Angst - das irgendwie Eve einfach gleich wie ein verängstigtes Tier weglaufen würde.
Hoffentlich nicht … ich bin hier und ich will ihr wirklich helfen. Egal, was los ist und was auch immer ich dafür tun muss.
Tiefer aus dem Haus konnte sie hören, wie Alex etwas sagte, dass er definitiv mit einem Schimpfwort eingeleitet hatte, jedoch hatte sie für den Rest kein Gehör. Ihre Aufmerksamkeit lag ganz auf ihrer Freundin.
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